Der Fichtenteich

 

Ein Biotop muss nicht besonders groß sein, um besonders wertvoll zu sein. Und genau dies ist der Fall beim Fichtenteich, einer kleinen Senke neben dem Rad- und Wanderweg zwischen Eutingen und Bildechingen.

 


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Obwohl der kleine Tümpel in kalten Wintern zufriert und manchmal im Sommer zeitweise austrocknet, stellt er ein wichtiges Bindeglied zwischen den Habitaten (Lebensräumen) Wald und Talaue dar. So finden sich hier zum Beispiel Tierarten dieser so unterschiedlichen Lebensräume zur Fortpflanzung ein. Außerdem dient er als Tränke für Säugetiere und Vögel.


Die Erdkröte

Eine typische Wandererin zwischen diesen Welten ist die Erdkröte. Den Winter übersteht sie gut geschützt unter Laub oder in Erdlöchern. Dort ruht sie in Winterstarre, d. h. mit stark reduzierten Körperfunktionen, wie Herzschlag und Atmung.

Im Laufe des März beginnen die legendären Wanderungen zu den Laichgewässern. Schon auf dieser Wanderung versuchen Männchen, sich auf einem Weibchen festzuklammern, um gemeinsam im Gewässer abzulaichen. Stillgewässer werden vor Fließgewässern bevorzugt.

Haben sich die Partner gefunden und sind im Laichgewässer angekommen, legt das Weibchen eine Doppelschnur von Laich ins Wasser ab, wo dieser sofort vom Männchen befruchtet wird.

Die Laichschnüre sind gut zu sichten, da es sich um mehrere Tausend Eier handeln kann. Das Weibchen befestigt sie meist in Ufernähe an Pflanzenteilen.

Nach einigen Tagen entwickeln sich aus den Eiern kleine Embryos: die Kaulquappen. Diese kann man mehrere Wochen beobachten, wie sie im Wasser an Pflanzen oder altem Laub den Algenrasen abweiden.

 


Der Grasfrosch

Am Ablageort der Kröteneier findet man manchmal auch den Laich einer anderen Lurche. Der Grasfrosch legt seine Eier nämlich zur gleichen Zeit ab, allerdings in Form von gallertartigen Laichballen. Auch bei dieser Art können einzelne Weibchen mehrere Tausend Eier ablegen, die sich ebenfalls zu Kaulquappen entwickeln.

 


Die Ringelnatter

Dieses reichhaltige Nahrungsangebot ruft eine hungrige Jägerin auf den Plan: die Ringelnatter. Ihre Hauptnahrung sind nämlich Amphibien.

Ringelnattern sind relativ leicht an den halbmondförmigen, gelben oder gelblichen Flecken am Hinterkopf zu bestimmen.

Der Bereich um den Fichtenteich ist für diese Art das ideale Habitat. Der vielfältig strukturierte Lebensraum kommt ihren Ansprüchen entgegen. Hier dient ihr der Tümpel als Produzent für ihre bevorzugte Nahrung. Auch in den Feuchtwiesen entlang des Riedgrabens kann sie auf die Jagd gehen. Ebenso hat sie an einer mit Kiefern bewachsenen Gesteinsrippe am Nordrand des Nesseltals geeignete Sonnenplätze, und an sehr heißen Tagen kann sie sich in das Kühl des Waldes zurückziehen.

 


 © für alle Fotos und Texte: Klaus Feske/ www.geoclick.de